
Leider verspricht es viel und hält es überhaupt nicht. Es beginnt beim Eingang: nur eine einzige Toilette für Damen, in der auch die Wickelkommode ist. Da hauptsächlich Mütter mit kleinen Kindern das Immersium besuchen, bildet sich sehr schnell eine Schlange und es dauert entsprechend lang. Ich bin dann auf die Herrentoilette gegangen (auch nur eine, ohne Wickelkommode und selten benutzt). "Drinnen gibt es dann eh noch eine Toilette". Zu spät mit Kindern, die dringend müssen, wenn man auf einen timeslots warten muss .. Der erste Raum ähnelt einem Escape-Room. Die Eingangstüre wird geschlossen, ein dunkler Raum, es gibt keinen Ausweg. Kinder und Erwachsene irritiert... Man sah dann ein interaktives Video, wo man zb. Tiere ihren unterschiedlichen "Biomen" zuordnen soll. Versteht sicher jedes Kind ab 4 Jahren... Die Antwortmöglichkeiten sind Englisch. Versteht sicher auch jedes Kind. Teilweise auch hier schon Fehlfunktionen. Endlich ist man "erlöst" und eine Türe wird automatisch geöffnet, um weiterzugehen. Es folgten einige wenige dunkle Räume, mit unterschiedlich großen Monitoren, die verschiedene Tiere gezeigt haben, manche davon interaktiv. Nach drei Klicks, auf teilweise nicht funktionierenden Bildschirmen, war es auch den Kleinsten schon langweilig. Einzig "cooles" Erlebnis in diesen Räumen war die Wand, wo die eigene Hand bei Berührung des Bildschirms eine Art Sternenschweif erzeugt. Schon ist man mittels Aufzug (nach dem war's das jetzt schon oder wo geht's weiter Moment..) und einer weiteren Leinwand-Bildschirm in dem großen Raum, in dem man von allen Seiten von einem Video bestrahlt wird. Hier wartet man, um zu den "Highlights", dem 5D-Kino und dem VR-Kino zu gelangen. Stau, trotz Time-Slots beim Eingang. Die Angebote davor sind halt nicht so wirklich der "Reißer"... Endlich angekommen geht es links zu VR ("heute gratis"-ich sehe das Schild:VR 5,-€) und rechts zu 5D. Man steht in der Mitte, links Schlange, rechts "dauert es noch 10 Minuten". Super. Im VR Raum steht die Schlange angestellt in dem Raum, in dem auch die Sitzplätze sind. Es stehen 8 Sitzplätze für VR zur Verfügung. Weiter geht es hier nicht, also vertreiben wir uns die Zeit mit 10 anderen Kindern und 5 Eltern beim kleinen Sandkasten auf etwa 2m², um Tierspuren abzudrucken... Es ist unbelüftet und heiß. Endlich! 5D wird frei! Nichts wie ran! Man steht plötzlich in einem kleinen Raum auf einer beweglichen Plattform mit Haltegriffen, wohl einem Jeep nachempfunden, der Mitarbeiter sagt noch :"hier ist der Panikknopf" und die Türe wird geschlossen. Wieder ein Escape-Room?! Es ist unerträglich heiß und unbelüftet. Das Video war nicht schlecht, aber die Übersetzung aus einer offensichtlich ursprünglich anderen Sprache wirklich schlecht. Wir sehen unter anderem, wie eine Elefantenkuh von Wilderern ums Leben gebracht wurde und ihr Jungtier hilflos daneben herumläuft... Dazu gibt es verbal einen erhobenen Zeigefinger, wie schrecklich das ist und wie traurig. Nachdem alle betroffen sind, wird die Situation aber nicht wirklich aufgelöst, zumindest nicht sprachlich, es kommt nur der Rest der Herde zum Jungtier und dem Leichnam. Also eh alles "gut"?! und wir fahren wieder heiter und sehr abrupt weiter, weil die Safari muss weiter gehen. Aber schon ist es wieder vorbei. Endlich geht die Türe auf. Sauerstoff bitte!! Wir gehen wieder rüber zu VR. Schlange und Stau auf allen Seiten. Ich sehe, dass gerade ein VR Programm läuft, aber zwei der acht Plätze sind noch frei. "Ja, die Brillen müssen gerade aufgeladen werden". Ernsthaft?! Und das war die letzte "Station" des hoch gelobten Immersiums. Wir sind gegangen. Nie wieder. Ich habe noch nie so einen Schrott in Wien erlebt. Unter jeder Kritik. Für die Kleinen, für die es vielleicht noch "geht", viel zu viel "Bestrahlung" mit Bildschirmen, für alle ab 6 echt lächerlich. Und bei dem Preis eine echte Frechheit. Und ich habe tatsächlich noch nie eine schlechte Bewertung geschrieben. Hat der ORF das Ergebnis...
Read moreEs kam uns lieblos kuratiert vor und ungeeignet, um etwas zu lernen.
Gleich zu Beginn gibt es einen Affen, der einem Körperteile zeigt, wenn man auf den Bildschirm tippt, und dann sollte man sagen um welches Körperteil es sich handelt. Hierzu drei Anmerkungen: Das hat in unserem Fall nicht funktioniert. Egal wie wir den Touchscrenn bearbeitet haben, der Affe hat uns nichts gezeigt. Selbst wenn es funktionieren würde, hätte man keinen Lernnutzen davon; es bleibt ein Spiel für Kinder unter 4 Jahren Wenn man im späteren Verlauf im Bereich der Himmelsphänomene ist, gibt es Wände, die man berühren können soll, damit etwas passiert. Diese sind für 4-Jährige aber nicht zu erreichen. Daher frage ich mich, was eigentlich das anvisierte Zielpublikum sein soll; Erwachsene können es nicht sein, dafür ist alles zu primitiv gemacht, aber Kinder anscheinend auch nicht.
Weiters sind mehrere Rechtschreibfehler bei den Erklärtafeln aufgefallen - peinlich. Beispiele: "balanzieren" statt "balancieren" "Stimmulation" statt "Stimulation"
Was einen noch gravierenderen Eindruck hinterlassen hat, war die anscheinende Tatsache, dass Teile der Ausstellungstexte im Original aus dem Englischen stammen und diese schlecht ins Deutsche übersetzt sind. Beispiel: Original: "Discover the animals from the ride" Übersetzung: "Entdecke die Tiere aus dem Ride"
Eine positive immersive Erfahrung war die Reise auf einem Jeep. Das war zu Beginn ganz lustig, weil der Untergrund ruckelt. Leider wirkte die darin geschilderte Geschichte aber auch nicht rund. Es stürzt ein Flugzeug ab, und der Jeepfahrer sagt in etwa, dass wir dem Piloten helfen müssen. Nachdem wir Elefanten gesehen haben, bricht die Geschichte abrupt ab und alle Gäste haben sich angeschaut und gefragt: "Und der Pilot??". Abgesehen davon hätte ich mir erwartet, dass unser Jeepfahrer uns noch ordentlich verabscheidet, stattdessen ging einfach gefühlt mittendrin das Licht an und das wars dann.
Man gewinnt insgesamt den Eindruck, dass die Inhalte den Machern so ziemlich egal waren, hauptsache es ist viel Technik verbaut und blitzt und blinkt gehirnlos. Die vielen Displays finden (kleinere) Kinder natürlich interessant, aber das allein ist noch kein Garant für kinderadäquate Inhalte.
Da es sich um eine Ausstellung mit dem Fokus "rezente Tiere" handelt, hätte ich mich über mehr Fotos/Videos von den echten Tieren gefreut, stattdessen ist nahezu alles animiert und das nicht einmal mit einer Qualität, die annähernd an das rankommt, was heute mit CGI möglich wäre. Es wirkt alles wie eine bunte 3-D-Welt, die vollkommen entrückt von der echten Welt ist, die sie beschreiben soll. Eher wie in einem Computerspiel.
Zum Abschluss noch eine weitere Enttäuschung: man zahlt für die Tickets schon sehr viel (70€ haben wir für zwei Erwachsene, ein 4-Jähriges Kind und ein 5-Monatiges Baby gezahlt), aber dann wollen sie noch 5 € extra, wenn man die einzige wirklich immersive Station besuchen will: einen Kurzfilm mit einem VR-Headset anschauen. Puh, also das war wirklich die Höhe. Zusammen mit den 6€, die man noch extra bezahlen kann für jedes Foto, das man von sich ausdrucken lässt in einer der Stationen, bleibt das Gefühl zurück: hier steckt eine ordentliche Portion Kapitalismus dahinter und nichts weiter - schöne Oberfläche,...
Read moreAuf vielen Plakaten in Wien wurde sie beworben die Immersive Dinosaurier-Ausstellung. Zum Finaltag war es dann soweit. Was erwartet mich dort. Die Bilder im Internet ließen mehr einen Kinderlehrpfad erahnen. Doch das erste in Österreich eröffnete Museum dieser Art überraschte. „Jurassic" entführt Kinder und Erwachsene gleichsam zu Tyrannosaurus Rex und Co., im Immersium, die Besucher mit interaktiven Elementen lockt.
Der Eintritt in die Ausstellung begann schon recht abenteuerlich: Ich befand mich in einem Labor, und ein Wissenschafter erzählt via Videozuschaltung über einen Dinosaurierfund, während ein Triceratops ausbricht. Dieser kappt den Strom und demoliert die Brücke, über den der Ausflug starten sollte. Ich musste in der Dunkelheit eine Lösung finden, um wieder Licht zu erhalten und aus dem Forschungslabor zu fliehen. Ähnlich wie in einem Escape-Room – muss ich auf Mikroskopen und Objektträgern Zahlencodes suchen, um weiterzukommen.
Statt gemütlich über eine Brücke zu spazieren, wird über Rosenblätter gesprungen – so gelangt man trocken ans Ende des Ganges. Das digitale Museum erstreckt sich über drei Etagen, die alle barrierefrei zugänglich sind. Nach dem „Research Lab“ und der „River Challenge“ geht es ins „Observation Lab“. Dort kann man auf einem großen Monitor Urzeittiere beobachten. Berührt man diese, erhält man Informationen über die schwimmenden Dinosaurier, die vielen Besucherinnen und Besuchern wohl weniger bekannt sind als der Tyrannosaurus Rex, der im Nebengehege hinter Gitterstäben darauf wartet, geärgert zu werden. Er ist der wiederkehrende Star dieser Ausstellung.
Was gab es noch zu sehen: für Kinder sicher die nächsten Räume, mit interaktiven Videospielen. Dort konnte man etwa mit den Zeichentrickmaskottchen Rexi und Lexi – einem Baby-T-Rex und einem entdeckungsfreudigen Mädchen – tanzen oder mit Lasern Dinosaurierskelette aus den Wänden klopfen. Aber man muss schnell sein – ist die Zeit abgelaufen, bevor man alle Teile gefunden hat, ist das Spiel vorbei.
Toll fand ich das für mich, eigentliche Herzstück des Museums: den 360-Grad-Showroom. Man taucht für 15 Minuten mittels 50 Laservideoprojektoren in die Welt der Dinosaurier ein. Tiergeräusche, Wind, Wasser und Musik hört man, als wäre man mitten drin. Vom virtuellen Strand reist man in den Himmel, taucht in den Ozean ein und landet am Ende im Urwald – wo man durch die Feuerbälle am Himmel schon erahnt, dass es die Dinosaurier nicht mehr lange geben wird.
Den Abschluss der Tour, bietet wer will, die „Motion Ride“-Tour. In einem Jeep in der Nacht soll ein Tempel erkundet werden. Die Tür öffnet automatisch, sobald man sich ihr nähert. Die Plattform, die den Jeep in der Nacht darstellt, ruckelt und schaukelt recht realistisch, während man den Tempel auf holprigen Straßen besichtigt.
Alles in allem ein vergnüglicher, lehrreicher...
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