Connecting Afro Futures. Fashion x Hair x Design
24.08.2019 bis 01.12.2019 Kunstgewerbemuseum
Mit „Connecting Afro Futures. Fashion x Hair x Design“ widmet sich das Kunstgewerbemuseum in einer Ausstellung erstmalig der komplexen und vielseitigen Welt des Modedesigns und der Haarstylings afrikanischer Herkunft. Es öffnet sich den dekolonialen Modediskursen und bezieht damit zugleich Position in der aktuellen Diskussion um die Ausrichtung von Museen und ihren Sammlungen.
Reclaiming the narrative
Mode ist ein Regelsystem ganz eigener Art und gilt als Schrittmacher des sozialen Wandels. Eine innovative Generation von Designerinnen afrikanischer Herkunft denkt zeitgenössische afrikanische Mode und Haarstyling neu jenseits der (neo)kolonial geprägten Denkmuster und Schönheitsnormen. Sie ist dabei, die immer noch bestehende Hegemonie des westlichen Systems Mode aufzubrechen und neue Design-Hubs in ganz Afrika zu etablieren. Durch das dynamische Engagement der Akteurinnen in den verschiedenen Bereichen kreativen Schaffens und die schnelle Verbreitung in den Social Media entstehen neue Designpraktiken, Identitäten und visuelle Codes, die ein neues Afrikabild schaffen und transportieren. Dabei geht es nicht nur um ästhetische Aspekte, sondern vielmehr um ein kulturelles und politisches Engagement mit einem dezidiert dekolonialen Selbstverständnis.
Zeitgenössische Visionen
Eingeladen wurden mehrere Modedesignerinnen aus den beiden Fashion-Hubs Dakar in Westafrika und Kampala in Ostafrika sowie ein Künstler aus dem Benin, um die Räume des Kunstgewerbemuseums zu bespielen. Die eingeladenen Designerinnen und Künstler*innen erhielten eine Carte blanche, um ihre Visionen von afrikanischer Mode und Haar in eine Installation zu transformieren. Der Kick-Off des Projekts fand im November 2018 mit einem einwöchigen Workshop in Berlin statt. Nach zwei Projektstationen in Dakar und Kampala kehrt das Projekt nun zurück ins Kunstgewerbemuseum Berlin.
Modedesignerin Lamula Anderson von Lamula Nassuna (London/UK, Kampala/Uganda) schlägt in ihrer Mixed-Media-Installation „The Perfect Stereotype“ einen Bogen von historischen Frauenkleidern mit Tournüre über stereotype Farbzuordnungen in der Mode zum Afro.
Das Modelabel Bull Doff (Dakar/Senegal) entwickelte eine Arbeit auf Basis seiner aktuellen Kollektion 54Punk, die traditionelles Handwerk mit Punk Rock verbindet.
Der Künstler Meschac Gaba (Cotonou/Benin) zeigt Perückenskulpturen aus geflochtenem Kunsthaar, die nach Berliner Architektur-Ikonen gestaltet sind.
Die Modedesignerin José Hendo (London/UK, Kampala/Uganda) setzt sich in ihrer Arbeit „Barkcloth Connecting Afro Futures using Signs of the Now“ anhand des traditionellen ugandischen Materials bark-cloth mit Fragen der Nachhaltigkeit auseinander.
Multimedia-Künstlerin Njola Impressions (Kampala/Uganda) arbeitet mit recycelten Industrieabfällen. Ihre Praxis ist gemeinschaftsorientiert: mit den Menschen, für die Menschen; nicht nur für Galerien und Laufstege, sondern auch für die Straßen.
Adama Paris (Dakar/Senegal), Modedesignerin und Gründerin der Dakar Fashion Week und der Black Fashion Week, hinterfragt in ihrer Installation „Shameless Afro Hair“ Schönheitsideale und -normen für Haar und Mode im afrikanischen Kontext.
Die Künstlerin und Kuratorin Ken Aïcha Sy (Dakar/Senegal) von Wakh’Art stellt die Arbeit „Baadaye“ (Swahili für Zukunft) vor – eine foto- und videographische Befragung afrofuturistischer Visionen für den afrikanischen Kontinent.
Fashion Label Tondo Clothing (Kampala, Uganda) bringt seine VOUAFF nach Berlin - Visionen urbaner afrikanischer Zukunftsmode. VOUAFF schließt die Lücke zwischen traditioneller afrikanischer Mode und aktuellen Modetrends in der urbanen Szene.
Die Ausstellung wird ergänzt durch Arbeiten der Illustratorin Diana Ejaita (Italien/Nigeria – Berlin/Germany) sowie Mode- und Musikvideos und Fotografien von Haar und Mode im afrikanischen Kontext. Ein Begleitprogramm mit künstlerischen Interventionen, Performances, Poetry, Workshops und Artist Talks rundet...
Read morethe museum itself is interesting and nice to walk through. But what completely ruined the whole experience for me and my family were the two extremely rude old women working in the reception. They were rolling their eyes at us for absolutely no reason and talking to us with an attitude (again for no reason). It genuinely looked like they were annoyed that we wanted to buy tickets and were therefor disturbing their conversation. The first half an hour was spent with me thinking about this encounter and being very sad and annoyed. There was an older man working downstairs where you walk to the other permanent museum who made the experience so much better. He was smiling, making jokes and clearly enjoyed his work. If it wasn't for him I would have given this place 1 star just because of the two women. Their behaviour was...
Read moreAbsolutely phenomenal. Year after year I missed out on going to this museum, opting to go to the nextdoor Nationalgalerie instead, for instance, or the Museumsinsel museums. While Pergamon or the Bode Museum draw the crowds, this one has no business being this underrated. I went on a Saturday, a day you'd expect quite a crowd, and met ~20 other visitors. The permanent exhibit is superb, the special exhibit when I went was really interesting too. The way the museum presents fashion history in particular but also that of design and crafts in general is super engaging and the objects presented are in all cases incredible and often really beautiful too. An absolute must for anyone interested in crafts or fashion, people who aren't will be happy they came along too...
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