Hier lohnt sich ausnahmsweise mal eine bezahlte Führung! Denn schon bei dem einmaligen Hauptaltar entgehen einem sonst die interessantesten Details. Aber unbedingtes Muss und Stoff zum Nachdenken ist der holzgeschnitzte Heilig-Blut-Altar von Tilman Riemenschneider in der Westempore: Wenn man den unter kundiger Anleitung eingehend betrachtet, erkennt man nämlich Ungeheuerliches:...SPOILER! Geh hin und lass es Dir erklären, empfehlen auch Ketzer und Heide. Turm hingegen kann, aber muss nicht.... Okay, es folgt der SPOILER zum Heilig-Blut-Altar in Kurzform: Das Abendmahl war bekanntlich Jesus' Abschiedsparty für seine Jünger vor seiner Verhaftung und Hinrichtung. Hier machte er seine Ansage, sein Vermächtnis für die christliche Glaubensgemeinschaft. Als Setting der Abendmahl-Szene wurde allgemein, besonders von der Obrigkeit, erwartet: ein langer Tisch, daran in der Mitte Jesus, links und rechts von ihm - schön aufgereiht nach offizieller Wichtigkeit - seine Jünger. In diesem Altar von Riemenschneider aber ist die Perspektive "zufällig" ein wenig verschoben: Die Köpfe liegen auf der Linie einer liegenden Acht, dem auch damals bekannten Symbol für Unendlichkeit. In ihrem Schnittpunkt jedoch befindet sich nicht Jesus, sondern Judas (erkennbar an seinem Geldbeutel am Gürtel), Sinnbild für Sünde, Geldgier und Verrat an seinem Glauben! Das heilige Ursprungs-Ensemble der christlichen Kirche dominiert von einer Endlosschleife, in der Glaubensverrat und Gier das Zentrum bilden? Wie konnte es dazu kommen? Eigentlich war Tilman Riemenschneider persönlich auf der Gewinner-Straße: Er war Chef eines Bildhauer-Start-Ups in Würzburg mit bis zu 18 angestellten Gesellen und überregionalen Geschäftsbeziehungen. Zur Zeit der Entstehung des Altars, zu Beginn des 16. Jh., wurde er als erfolgreicher Bürger gerade in den Senat der Stadt berufen. Danach, 1521, wurde Riemenschneider sogar Bürgermeister. Aber kurz darauf begann, nach 30 Jahren zunehmender Proteste und Auseinandersetzungen, die offen kriegerische Phase des Deutschen Bauernkriegs. Die Bauern wandten sich schon länger gegen ihre Unterdrückung und Ausbeutung durch ihre -- überwiegend kirchlichen -- Herrscher. Sie warfen ihnen u.a. Abkehr von den Prinzipien des Glaubens und vor allem grenzenlose Gier vor. Diese Kritik wurde von Teilen des städtischen Bürgertums geteilt; auch sie litten unter der klerikalen Habgier und Willkür. Dazu also bezieht jener Altar schon sehr früh, mehr als 10 Jahre vor Ausbruch der Revolte, Stellung -- indirekt, denn die kirchlichen Auftraggeber durften die Kritik an ihnen selbst ja nicht bemerken! --, aber inhaltlich sehr eindeutig. Im Verlauf des Bauernkriegs dann stellte sich die Stadt Würzburg 1525 vor Ort auf die Seite der Bauern und gegen ihren eigenen Fürstbischof, der über der Stadt auf der Burg residierte. Dieser gewann jedoch die Entscheidungsschlacht mit externer Hilfe und ließ dabei auch seine eigene Stadt beschießen (und anschließend ausplündern). Das Bauernheer verlor übrigens vor Würzburg nicht zuletzt deshalb, weil ihr militärischer Anführer sich just am Vorabend der Schlacht verdünnisiert hatte. Das war ein gewisser Götz von Berlichingen - ja, genau, der, der mit dem Zitat "Sie sollen mich am A* lecken" knapp 250 Jahre später vom jungen Goethe ikonisiert wurde. Auch der Bürgermeister Tilman Riemenschneider wurde bei der Schlacht von Würzburg gefangen genommen und, schriftlich dokumentiert, zehn Tage lang gefoltert. Dass man ihm dabei die Hände brach, damit er nie wieder künstlerisch tätig sein könne, wurde mündlich überliefert, ist hingegen schriftlich nicht belegt. Gegen ein Lösegeld von ca. der Hälfte seines Vermögens kam er jedenfalls schließlich frei und lebte noch ein paar Jahre. Die ewige Vorherrschaft des Bösen, Sieg der Gier über die Moral: In Riemenschneiders Leben zumindest scheint sich also seine pessimistische Sichtweise aus dem Altar letztlich bestätigt zu haben. - Bleibt die Frage, wie weit das heute noch...
Read moreWithin the halls of St James's Church however were more artistic wonders for my camera to feast upon. The stain glass windows were mesmerizing as usual, telling biblical lore though the shifting lights of the sun. An onyx black wood carving became the center of my focus - the curiously named Christmas Boat's rowers looked up at me while frozen in mid-row, an eeriness accentuated by the blank look and oversized heads. I made my way to the main altar to marvel at the gilded Twelve Apostles Altar, a work by Friedrich Herlin adorning the most important place of the church. Despite the eye-catching golden frame of the artwork, it was not the most treasured within the church - that honor belonged to Tilman Riemenschneider's Holy...
Read moreAn interesting, but plain church. I would not say it is particularly special, and there are numerous and far better examples in Europe that far exceed this in terms of relics, artwork, and interior architecture. In fact, it is quite simple in comparison, and you are unlikely to spend much more than 10 minutes there.
It is, therefore, all the more surprising that they CHARGE visitors a FEE to visit, which was a first for us. Whilst I am not saying this does not exist elsewhere, I have yet to experience this in our visits to any other church or...
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