„Prometheus stahl den Göttern das Feuer und brachte es den Menschen.“
So oder so ähnlich muss die Entstehungsgeschichte des Alten Haus im Bezug auf Kulinarik ausgesehen haben.
Meine Freundin und ich besuchten das Alte Haus zur Feier unseres Jahrestags, da wir uns anstelle eines materiellen Geschenks lieber einen besonderen Moment zu zweit schenken wollten.
Und was soll ich sagen? Der Besuch war besonders! Wir beide waren davor noch nie in einem Restaurant dieser Art und waren dementsprechend unvoreingenommen was uns vor Ort erwarten würde.
Wir wählten beide das 7-Gänge Menü, was sich wie folgt zusammensetzte:
Entenlebermousse mit Reichspopcorn Praliné, Ananas und Mango Thunfisch, Saiblingskavier und Heilbutt auf einem Schmandbett gegarte Eismeerforelle gebratene Jakobsmuscheln ein Yuzu Sorbet Rehfilet mit dreierlei Sellerie, einer Gyoza und wildem Brokkoli „Love Not War“ einer dreierlei Schokoladenkreation aus Schokoeis, einer mit Schokoladenmousse gefüllten Schokopraline und einem Schokomousse
In dieser Reihenfolge wurde uns auf etwa 5 1/2 Stunden verteilet die kulinarische Finesse der Küche dargeboten. Vorweg bekamen wir neben einer Brotzeit, die ein wunderbar fluffig-knuspriges Brot und einer überaus milchig-cremigen Butter beinhaltete, auch noch einen Gruß aus der Küche in Form eines kleinen Stücks Blutwurst-Quiche, eines Räucherforellen Hörnchen und eines Pistaziencreme auf Blätterteig.
Abgesehen von dem Entenlebermousse, was uns persönlich zu streng im Geschmack gewesen ist, empfanden wir alle Gänge als herausragend. Besonders gefallen hat uns der Thunfisch/Heilbutt auf dem Schmandbett, dieser Gang war perfekt aufeinander abgestimmt. Die rohen, etwas salzigen Fischfilets in Kombination mit dem kühlen, cremigen Schmand und den daraufgestellten Frucht-Akzenten, lies im Mund ein Gesamtbild entstehen, dass es auf jeden Fall zu würdigen gilt! Auch der 6. Gang verdient besonderes Augenmerk. Ein Rehfilet unter einer dünnen, weichen Blutwurstkruste neben dreierlei Sellerie in Form eines Pürees, innerhalb der Gyoza und kleiner Gemüsebrocken, wildem Brokkoli und einer Bratensauce. Dieses Gericht ist einfach die Spitze des Umami-Geschmacks. Ich persönlich habe in meinem 27 jährigen Leben noch nie etwas derartig deftiges gegessen, was gleichwohl so perfekt aufeinander abgestimmt gewesen war. Diese Bratensauce allein hat eine solche Fülle an Geschmack mit sich gebracht, dass diese in Kombination mit dem leicht süßlichen Selleriepüree einem einfach ein Lächeln auf die Lippen zaubern musste. Für mich der klare Gewinner des Abends.
Auch der Service im Restaurant war herausragend. Anfänglich waren wir noch etwas reserviert und zurückhaltend, was der Abend so mit sich bringt, dies verflog allerspätestens bei dem ersten Gang. Bedient wurden wir von einem sehr netten und zuvorkommenden Mann, der uns geradezu jeden Wunsch von den Augen abgelesen hat. Die Krönung des Services war, als wir auf die neugierige Nachfrage zu einem exotischen Yuzu-Likörs in einem Regal neben unserem Tisch, jeder ein Glas aufs Haus bekamen. Zudem bekamen wir vom Koch persönlich zum Abschluss des Abends noch ein extra Dessert, aus einem Milchschaum mit Kaffeearoma.
Die Preise sind natürlich im Vergleich zu konventionellen Restaurants dementsprechend hoch. Man muss dazu jedoch sagen, dass es sich beim Alten Haus nicht um ein konventionelles Restaurant handelt. Der Preis allein bezieht sich hier auf das Gesamtpaket was einen hier geboten wird. Es handelt sich um eine besondere Erfahrung, die das Geld auf jeden Fall wert gewesen ist.
Final können wir dieses Restaurant jedem empfehlen, der einen wundervoll entschleunigten Abend mit seinen Liebsten in einer heimeligen Umgebung mit einer kulinarischen Untermalung verbringen...
Read moreTruly superb! Every single dish! The food honestly was better than some of the food I had in restaurants with one Michelin star. Some dishes are really grounded in down-to-earth home cooking - e.g., the hearty bread doesn't come with olive oil or butter but with cheese and cold cuts like in a very traditional German snack, and one of the seven highlights of the seven-course-menu entailed an incredibly tasty slice of blood sausage - while others entail pure magic, such as the white (!) coffee ice cream and the cheese course that was half dessert, half molecular cuisine. The wine pairing was equally a delight - consisting entirely of German wines, it also was one treasure after the other! If you have any doubt whether Germany can produce good wines, you'll get rid of them here... The fantastic service rounded of the experience, with a really nice touch being the menu featuring the names of both the chef and the fabulous waiters. Don't...
Read moreKulinarisch ein Gedicht! Ein fantastisches Menü, das in jedem seiner Gänge das hält, was der Gang verspricht. „Wald“ z.B. als Nachspeise vermittelt tatsächlich einen solchen in Anblick, Duft und Geschmack, ebenso der „Strand“. Hier wird für alle Sinne gekocht. Wir waren das erste Mal seit Jahren wieder im Alten Haus und wurden nicht enttäuscht. Atmosphäre, Bedienung und Kulinarik überzeugen! Wir werden zeitnah wiederkommen! Einziger Wunsch: Eine - vielleicht etwas weniger aufwändige - Alternative zu einzelnen Gängen. Beispielsweise ist geräucherter Aal oder eine Jakobsmuschel nicht für jeden Gast etwas. Hier sollte es statt Verzicht auf diesen Gang eine Alternative geben. Andererseits ist es natürlich auch verständlich, dass ggf. keine Alternativen geboten werden können, da das Restaurant Wohnzimmeratmosphäre bietet und somit nur Platz für wenige Gäste. Alternativen zu bieten wäre hier sicher auch unwirtschaftlich oder müsste zwangsläufig das Essen verteuern. Wir freuen uns, dass es in Braunschweig ein Restaurant dieser...
Read more