Das Lessing-Denkmal steht an der Lennéstraße im äußersten Südosten des Großen Tiergartens in Berlin-Tiergarten. Das Ensemble aus Standbild und Sockel mit Brunnenschalen, Reliefs und allegorischen Bronzefiguren ist insgesamt sieben Meter hoch.
Aus dem Jahr 1863 datierte der Beschluss des Berliner Magistrats, drei Berühmtheiten des deutschen Geisteslebens – Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe und Gotthold Ephraim Lessing – in Berlin durch ein gemeinsames Denkmal zu ehren. Dieser Plan wurde nicht in die Tat umgesetzt. Ein Schillerdenkmal auf dem Gendarmenmarkt, entworfen von Reinhold Begas, entstand in den Jahren 1868–1871, ein Goethedenkmal von Fritz Schaper wurde 1880 im Großen Tiergarten eingeweiht.
Schließlich rief 1886 ein Komitee unter Leitung von Carl Robert Lessing einen Wettbewerb für ein Lessing-Denkmal aus; der Initiator war ein Großneffe des Dichters und Haupteigentümer der Vossischen Zeitung, für die sein Vorfahr von 1751 bis 1755 geschrieben hatte. 27 Künstler nahmen an der Konkurrenz teil. Otto Lessing, ein Neffe des Komiteevorsitzenden und erfolgreicher Bildhauer, erhielt den Auftrag, musste jedoch zuvor seinen Entwurf noch ändern – der Sockel erschien den Auftraggebern zu schlicht. Andererseits fiel auf Wunsch von Kaiser Wilhelm I., der die Skizzen beurteilt hatte, die Figur einer Sphinx auf der Rückseite des Sockels weg. Die Ausführung des Denkmals dauerte von 1887 bis 1890, am 14. Oktober 1890 wurde es eingeweiht. In diesem Zusammenhang erhielt Otto Lessing den Professorentitel.
Das Standbild des Dichters aus weißem Marmor ist drei Meter hoch. Das Podest aus grauem und der Sockel aus rötlichem Granit erreichen zusammen eine Höhe von vier Metern. Die Plastiken und die Inschrifttafeln am Sockel bestehen aus Bronze. Im mittleren Teil des Sockels sind vier asymmetrisch gerahmte Kartuschen zu sehen: auf der Vorderseite des Denkmals der Name Gotthold Ephraim Lessing, auf den übrigen Seiten Reliefs der Köpfe von Moses Mendelssohn, Ewald Christian von Kleist und Friedrich Nicolai. Diese drei – der Philosoph, der Dichter und der Schriftsteller und Verleger – gehörten zu den Freunden und intellektuellen Verbündeten Lessings.
Auf Vorder- und Rückseite sieht man unterhalb der Kartuschen vollplastische, allegorische Figuren mit symbolischen Ergänzungen: vorn unter dem Namensschild die Gestalt eines Jünglings als Genius der Humanität mit flammender Opferschale, Harfe und Lorbeerkranz, dazu eine Schrifttafel mit den wesentlichen Sätzen der Ringparabel aus Lessings Stück Nathan der Weise; entsprechend auf der Rückseite die Allegorie der Kritik – ein geflügelter Knabe, der eine Geißel schwingt, umgeben von Büchern, Schriftrollen und einem Löwenfell und begleitet von einer Eule, dem Symbol der Weisheit. Links und rechts am Denkmal befanden sich über je einer kleinen Brunnenschale bronzene, als Grotesken gestaltete Delphinköpfe als Wasserspeier.
Das Denkmal litt immer wieder unter Diebstahl und Vandalismus. 1923 wurde der Schweif des bronzenen Löwen auf der Rückseite gestohlen und später wieder ergänzt. Während des Zweiten Weltkriegs entfernte man das gusseiserne Zubehör – Schmuckgitter, Bänke und Blumenkübel – es wurde höchstwahrscheinlich eingeschmolzen. Die Porträtreliefs und die Wasserspeier verschwanden nach Kriegsende. Nach 1961 befand sich die Anlage unmittelbar an der Berliner Mauer auf einem unbenutzten und ungeschützten Gelände; die noch vorhandenen Bronzeteile wurden in ein Depot eingelagert und überdauerten die Jahrzehnte bis zum Fall der Mauer.
Im Jahr 1987 – anlässlich der 750-Jaht-Feier Berlins und 1991/92 wurde das Denkmal grundlegend saniert und ergänzt, der Denkmalsplatz erhielt seine historische Form zurück. Aber auch danach gab es weitere Diebstähle – die neuen Wasserspeier gingen ebenso verloren wie die Geißel der Kritik. Das Standbild des Dichters und die Bronzefiguren des Sockels waren wiederholt durch Farbschmierereien verunstaltet. In größeren Abstäanden finden...
Read moreDas Denkmal ist auffallend gut erhalten.
Wir verdanken Gotthold Ephraim Lessing folgende Werke :
Gedichte : Die drey Reiche der Natur, 1747 Kleinigkeiten, 1751 Lieder, 1771 Oden, 1771 Sinngedichte, 1771
Fabeln : Fabeln und Erzählungen, 1772 Drey Bücher : Nebst Abhandlungen mit dieser Dichtungsart verwandten Inhalts,1759
Dramen : Damon, oder die wahre Freundschaft (Lustspiel), 1747 Der junge Gelehrte (Lustspiel), 1747 Die alte Jungfer (Lustspiel), 1748 Der Misogyn (Lustspiel), 1748 Der Freigeist (Lustspiel), 1749 Die Juden (Lustspiel), 1749 Der Schatz (Lustspiel), 1750 Miß Sara Sampson (Trauerspiel), 1755 Philotas (Trauerspiel), 1759 Minna von Barnhelm (Lustspiel), 1767 Emilia Galotti (Trauerspiel), 1772 Nathan der Weise (Dramatisches Gedicht), 1779
Ästhetische Schriften : Brief von Lessing an Ewald Christian von Kleist, 14. März 1758 Des Herrn von Voltaire Kleinere historische Schriften Preußische Kriegslieder Friedrichs von Logau Sinngedichte Das Theater des Herrn Diderot Abhandlungen von dem weinerlichen oder rührenden Lustspiele Betrachtungen über das weinerlich Komische Des Hrn. Prof. Gellerts Abhandlung für das rührende Lustspiel Über das Lustspiel „Die Juden“ Ein Vade mecum für den Hrn. Sam Gotthl. Lange. Pastor in Laublingen Rettungen des Horaz Briefwechsel über das Trauerspiel Abhandlungen[über die Fabel Laokoon oder Über die Grenzen der Malerei und Poesie Hamburgische Dramaturgie Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können … Wie die Alten den Tod gebildet, 1769 Leben und leben lassen Selbstbetrachtungen und Einfälle Gegensätze des Herausgebers Theologiekritische und philosophische Schriften Gedanken über die Herrnhuter Das Christentum der Vernunft Pope ein Metaphysiker! Über die Entstehung der geoffenbarten Religion Über die Wirklichkeit der Dinge außer Gott Durch Spinoza ist Leibniz nur… Eine Parabel Anti-Goeze Ernst und Falk Daß mehr als fünf Sinne für den Menschen sein können Gespräche über die Soldaten und Mönche Die Religion Christi Die Erziehung des...
Read moreWhere doves of peace fly, monuments are covered with feces. Another stone testimony to Berlin culture in word and poetry features a statue of a standing Mr Lessing on a pedestal, surrounded by green foliage. The statue is in classical style and shows the figure in formal attire with a possible coat and trousers. Below the main statue is an additional sculptural element with a seated figure and intricate details, possibly depicting another historical figure or an...
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