Der Facciatone in Siena ist ein eindrucksvolles, unvollendetes architektonisches Überbleibsel des ehrgeizigen Plans, den Dom von Siena (Cattedrale di Santa Maria Assunta) zu einem der größten Kirchengebäude der Welt zu erweitern. Es ist heute ein beliebtes Touristenziel, da man von der Spitze aus einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und die umliegende toskanische Landschaft genießen kann.
Hintergrund und Geschichte: Der Facciatone ist die unvollendete Fassade eines Erweiterungsprojekts des Doms von Siena, das im 14. Jahrhundert begonnen wurde. Siena plante, den Dom erheblich zu vergrößern und ihn zur größten Kathedrale der Christenheit zu machen, um mit den imposanten Bauwerken anderer Städte wie Florenz und Rom konkurrieren zu können. Dieses Erweiterungsprojekt war als Nuovo Duomo (Neuer Dom) bekannt und sah vor, dass der bestehende Dom nur das Querschiff eines viel größeren, neuen Kirchenschiffs werden würde.
Der Bau und sein Scheitern: Der Bau des neuen Kirchenschiffs begann in den 1330er Jahren, und der Facciatone (wörtlich: „große Fassade“) war als Hauptfassade des erweiterten Doms gedacht. Die Pläne wurden jedoch 1348 abrupt gestoppt, als Siena von der Schwarzen Pest heimgesucht wurde. Die Pest dezimierte die Bevölkerung der Stadt erheblich, was zu einem Mangel an Arbeitskräften und Ressourcen führte. Auch die wirtschaftlichen und politischen Folgen der Pest waren verheerend, sodass das Projekt aufgegeben wurde. Neben der Pest wurde später festgestellt, dass die strukturellen Grundlagen der neuen Erweiterung fehlerhaft waren, was den Bau noch unsicherer machte und letztlich das Ende der Arbeiten besiegelte.
Architektur des Facciatone: Der Facciatone ist ein massives, freistehendes Element, das als monumentale Fassade des geplanten neuen Kirchenschiffs dienen sollte. Es ist in seinem unteren Teil aus Backstein mit Marmorverkleidung und weist typische gotische Architekturelemente auf, die sich in den schlanken Spitzbögen und den dekorativen Details widerspiegeln. Die Struktur blieb unvollendet und wirkt heute wie ein Torbogen zu einer Kathedrale, die nie gebaut wurde. Es ist ein faszinierendes Beispiel für das, was hätte sein können, und gleichzeitig ein eindrucksvolles Relikt aus der glanzvollen und tragischen Vergangenheit Sienas.
Bedeutung und heutige Nutzung: Obwohl der Facciatone nie seine geplante Funktion als Teil eines riesigen Doms erfüllen konnte, hat er dennoch eine große Bedeutung für die Stadt Siena. Heute können Besucher auf den Facciatone hinaufsteigen, und die Plattform bietet eine der besten Aussichten auf Siena und die toskanische Landschaft. Von oben kann man den Piazza del Campo, den Torre del Mangia, die umliegenden Hügel und die mittelalterliche Stadtstruktur bewundern. Der Aufstieg zum Facciatone erfolgt durch das Museo dell'Opera del Duomo, das sich in den unvollendeten Bereichen des Doms befindet. Es ist Teil des Besuchserlebnisses des Domkomplexes und ermöglicht es, die Geschichte der unvollendeten Erweiterung aus erster Hand zu erleben.
Symbolische Bedeutung: Der Facciatone steht als Symbol für die Ambitionen und die tragischen Schicksalsschläge der Stadt Siena im 14. Jahrhundert. Er erinnert daran, wie Siena einst versuchte, seinen Reichtum und seine Macht zu demonstrieren, aber von der Pest und anderen Katastrophen hart getroffen wurde. Gleichzeitig ist der Facciatone ein Zeugnis der eindrucksvollen Baukunst und des städtischen Stolzes, der Siena im Mittelalter prägte. Die unvollendete Fassade ist heute ein Symbol für den unerfüllten Ehrgeiz, der Siena dennoch einen bleibenden Platz in der Geschichte der Architektur und Kunst sicherte.
Fazit: Der Facciatone ist eine der einzigartigen Sehenswürdigkeiten Sienas, die Besucher sowohl wegen ihrer historischen Bedeutung als auch wegen der fantastischen Aussichten, die sie bietet, anzieht.
Stand : 26.09.2024
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Read moreTo visit the Facciatone you can buy the OPI Pass which costs €13 and this gives access to the cathedral, Piccolomini library, Museo dell'Opera del Duomo and Facciatone, Crypt and Baptistry. It is well worth purchasing the OPI pass online. To see the views you need to enter the museum which is open 10:30-18:00pm. During our visit to Tuscany we visited over 50 different tourist attractions and found that visiting this museum and views was one of the least busiest tourist places we visited. We did not have to wait long to enter the museum. We were able to freely walk through the museum without having to stop and wait to enter the rooms. We only had to wait about 15 minutes to visit the Facciatone (panorama view) as one group was in front of us. They limited the number of people visiting the view point at one time. You were then allocated a certain amount of time to take in the views before being expected to come down and let the next group up. This gave everyone opportunity to take in the views in this time. If visiting the museum and the Facciatone I suggest you look at the queue outside the museum and if too long go and visit the other facilities and return later. It is well worth visiting the Facciatone to see the views out across Siena and the...
Read moreThe Facciatone of Siena is one of the most beautiful view points in the city. This is the masterpiece of Sienese Gothic architecture. Today is a privileged location from which to admire the beauty of this city, originally meant to represent an expansion of the Cathedral. The history of this place is interesting. History has it that in 1339 it was decided to expand the Duomo of Siena. The project envisaged that the current Cathedral should only represent the transept of the “New Cathedral”. The realization of the work had to materialize through the construction of three new naves, a large semicircular apse, and radial chapels but, due to various difficulties and the tremendous plague of 1348, the works were definitively interrupted in 1357. The elements that are visible today in this attempt to enlarge the Cathedral of Siena are the right nave, which houses a part of the Opera Museum, and the front that, over time, the inhabitants have kindly called “Il Facciatone”. The side of the Facciatone facing the Piazza Jacopo della Quercia was originally intended to be the interior of the facade. It is finished in typical Sienese style with alternating bands of black and white marble while its three arcades give it a graceful lightness that...
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