Auf der Nordwestseite von Sankt Ignaz steht ein alter Stein. Ich habe schon länger den Verdacht, dass er ein Überbleibsel jungsteinzeitlicher oder keltischer Begräbniskultur sein könnte. In der Pfarrgemeinde weiß man über ihn nichts mehr. Weder woher er stammt, noch wer ihn dort hingestellt hat. Vor einigen Jahren wurde er in den jetzigen Trauerort integriert. Was sogar irgendwie passt, denn er stammt womöglich von einem keltischen Trauerort.
Dass er keltisch sein könnte, dieser Verdacht könnte sich nun erhärten. Zufällig hatte ich am Wochenende ein gutes Gespräch mit der ehemaligen Leiterin des Archäologieparks Belginum an der Hunsrückhöhenstraße. Wer es nicht kennt, das ist eine römische Straßensiedlung mit keltischem und römischem Gräberfeld an der Ausoniusstraße, heute Hunsrückhöhenstraße.
Dort gibt es sehr ähnliche Steine, wenn sie auch etwas spitzer zulaufen. Sie sind ebenfalls aus hellem und sehr festem Gestein. Wahrscheinlich Qurzit. Der aktuelle Forschungsstand in Belginum ist so, dass diese Steine zu den keltischen Gräbern gehören. Sie markieren die Gräber oberirdisch. Entweder standen sie in keltischen Grabgärten oder auf Hügelgräbern. In Rheinland-Pfalz gibt es noch mehr keltische Grabsteine dieser Art. Einen weiteren findet man z.B. in Thomm. Dieser steht an der selben Straße wie das wahrscheinlich zugehörige Hügelgrab, allerdings in gewisser Entfernung dazu. Er ist bei Google Maps eingetragen. Auch dieser Stein ist aus hellem Gestein.
Gräber der Kelten, oder auch anderer Völker der Vorzeit, befinden sich häufig an Straßen. Gibt es einen Stein, gibt es auch eine Straße und wenn es Stein und Straße gibt, dann gibt es auch ein Grab. Nun weiß ich aber nicht, ob Sankt Ignaz auf einem alten keltischen Grab errichtet wurde. Es soll einen Vorgängerbau aus dem 12. Jahrhundert geben und einen Friedhof aus dem frühen 16. Jahrhundert. Es wäre also durchaus denkbar, denn Begräbnisorte werden lange genutzt oder auch wieder genutzt. Ob das noch zu klären ist werde ich sehen. Ich denke aber eher nicht. Ich versuche trotzdem weiter zu klären, wo genau der Stein eigentlich...
Read moreThe red sandstone facade of St. Ignaz rises in the midst of the low old town houses on the Kapuzinerstraße. It is decorated with gray sandstone figures, including that of the patron saint and martyr St. Ignatius of Antioch (+ after 110). Between 1763 and 1774, the church was built according to plans by Johann Peter Jäger, and instead of the old church of a included after 1200 in the city wall...
Read moreNot a planned stop but so glad to take an off-route walk and stumbled upon this gem. Beautiful semi-Baroque church, maintained very well with such a peaceful...
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