Ich muss ehrlich sagen, ich bin enttäuscht. Das Ambiente ist ein sehr gelungener Mix aus Rustikal und Modern. Besonders mit dem schönen alten Holzboden, der dezenten Musik und der indirekten Beleuchtung wird eine besondere Atmosphäre geschaffen.

Leider überzeugte mich und meine Begleitung das Essen nicht. Jedoch möchte ich hier lediglich auf meine Erfahrung eingehen.

Als Vorspeise bestellte ich eine Portion Yakitori Spieße. Ein traditionelles einfaches Gericht mit Hühnchenfilets auf einem Spieß in Yakitori Soße. Nach kurzer Zeit kamen die insgesamt drei kleinen Spieße auf einem sehr schönen länglichen Teller serviert. Gegessen wurden die Spieße mit den Fingern was durchaus akzeptabel ist. Jedoch durch die Soße an den Enden der Spieße etwas klebrig. Ein Besteck wurde ohnehin nicht dazu gelegt und mit den Stäbchen wäre das sicher eine interessante Sache geworden. Zurück zum Gericht. Das Hähnchen war zart und saftig scharf angebraten und hat dadurch die Soße anschließend wurderbar aufgenommen. Allerdings musste man ein wenig aufpassen mit den Spießen da hier und da ein Splitter abstand.

Das Hauptgericht, die klassischen Ramen, kamen heiß und in einer traditionellen Ramenschale serviert. Der erste Blick in die Schüssel enttäuschte jedoch da ich mir zuvor die Bilder in den Bewertungen angeschaut hatte. (Zum vergleich anbei ein Foto) Toppings ließen sich nur erahnen. Hier und da ein paar Sprossen, ein, zwei halbe Scheiben Aubergine, ein paar kleine Stücke Hähnchenfilet, ein Ei sowie ein wenig lieblos platzierte Frühlingszwiebeln. Generell wirkte es etwas schnell zusammen gewürfelt. Das Ei, Welten entfernt von Softboiled. Es war trocken und hart. Die Brühe, eine klassische leicht trübe Hühnerbrühe, war an sich okay jedoch für den Verhältnismäßig hohen Preis von knapp 9€ nichts besonderes. Hier hätte ich wirklich mehr erwartet. Das Hähnchen ist dem Geschmack nach leider zwei mal gestorben. Es war sehr trocken, fade und leider dann auch sehr faserig. Schade.

Kommen wir zu den Nudeln: Hiervon war ich wirklich am meisten enttäuscht. Wer schonmal echte japanische Ramen gegessen hat, kennt den typischen Geschmack und die Konsistenz von Ramen Nudeln. Die servierten Nudeln erinnerten von der Konsistenz und dem Geschmack eher an die getrockneten Ramennester die es für wenig Geld beim Asiaten zu kaufen gibt. Gute Ramen erkennt man an der rauen Oberfläche die dafür sorgt, dass die Brühe beim schlürfen der Nudeln anhaftet. Zudem sind diese meist viel dicker und beim abschütten noch ein wenig bissfest. In der Brühe ziehen sie dann nach. Das hier, ist leider ein No-Go!

Preis und Bedienung: die Preise sind eigentlich in Ordnung jedoch für das geleistete deutlich zu hoch. Wir bezahlten zu Dritt mit jeweils einem Getränk, zwei Vorspeisen und drei Hauptgerichten 48€. Die Bedienung war nett allerdings etwas forsch beim Servieren.

Fazit: Die Erwartungen waren aufgrund der etlichen positiven Bewertungen zu hoch. Alles in Allem war es lecker, mehr aber auch nicht. Wer hier besonders ausgefallene und traditionelle Ramen erwartet, wird enttäuscht werden. Hierfür sollte man doch den weiten Weg nach Frankfurt auf sich nehmen.